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Geschichte

Sterbfritz liegt im Quellgebiet der Kinzig zwischen den Ausläufern des Spessart und der Rhön. Der Name trat 815 zum erstenmal in einer Urkunde als Starcfrideshuson auf und entwickelte sich über Starcfrides (um 900), Stercfriedes (1167, Sterpfrids (1303) und Sterbfritz (1543) zu der heutigen Form. Zum Dorf gehörte auch ein herrschaftlicher Hof, auf dem von 1295 bis 1575 die Herren von Sterbfritz, Angehörige des niederen Adels, ansässig waren.

1353 erhoben die Hanauer Grafen in Sterbfritz ein Wegegeld. Die Zugehörigkeit zum Amt Schwarzenfels in der Grafschaft Hanau wird dann auch 1453 im Weistum von Schwarzenfels bestätigt. 1643 kam der Ort zusammen mit dem ganzen Amt Schwarzenfels durch Verpfändung an die Landgrafschaft, das spätere Kurfürstentum Hessen-Cassel.

1796 durchzogen bei Würzburg geschlagene französische Truppen unter Befehl von General Jourdan die Gegend, richteten im fuldischen Sannerz großes Unheil an, verschonten aber das neutrale Sterbfritz. Beim Rückzug 1813 nach der Völkerschlacht bei Leipzig schleppten fliehende Franzosen das „Lazarettfieber“ (Flecktyphus) ein, dem zahlreiche Einwohner zum Opfer fielen.

1830, während der „Krawalle“, waren es besonders die Mitglieder eines Sterbfritzer Konventikels, die für die Aufruhr und Widerstand gegen die Staatsanwaltschaft sorgten. Sie stürmten die Burg Schwarzenfels, trieben die Beamten in die Flucht, vernichteten die Einrichtung und viele Akten und Steuerlisten. Erst 1834 ließ der hessische Amtmann die Aufrührer festnehmen und 1836 setzte ihr Führer, der Küfer Papst, nach gelungener Flucht aus dem Schwarzenfelser Gefängnis im Rad der Weichersbacher Mühle seinem Leben ein Ende.

Eine Kirche gab es bereits 1167, und 1623 sollte der reformierte Sterbfritzer Prediger Wildius –allerdings ohne Erfolg- sogar die lutherischen Ramholzer im Auftrag des Hanauer Grafen zum calvinistischen Glauben zwingen. 1792 wurde ein neues Gotteshaus errichtet.

Die drei bekanntesten Sterbfritzer waren der Marburger Pädagoge Prof. Dr. Christian Koch (1781-1861), der deutsche Gesandte in Peking, Freiherr Gustav Adolf Schenck zu Schweinsberg (1843-1909), der dem deutschen Kaiserreich die Kolonie Kiautschau verschaffte, und Max Dessauer, der als Jude emigrieren musste, sich für die Opfer der Nazi-Herrschaft in Frankreich einsetzte und seine Sterbfritzer Erlebnisse in seinem Buch „Aus unbeschwerter Zeit“ festhielt.

Quelle: www.sinntal.de

 

Mehr zur Sterbfritzer Geschichte hier:  sterbfritz-chronik

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