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Erlebnis-Rundgänge gehen weiter

Sterbfritzer Bahnhofshistorie bei Rundgang aufgezeigt

 

Wenn auch der Bahnhof in Sterbfritz in den vergan-genen Jahrzehnten an Bedeutung verloren hat, so hat die Bahn-Verkehrsstation für den Sinntaler Kernort jedoch nach wie vor einen besonderen Stellenwert. Diesem Thema hat sich der Sterbfritzer Dorfverein in einer Bahnhofsbegehung angenommen.

 

Vereinsvorsitzender und Ortsvorsteher Willi Merx hieß dazu zahlreiche Interessenten willkommen. Einer, der mit der Sterbfritzer Geschichte so vertraut ist wie kaum jemand anders, ist Dirk Ebenhöch. Er lieferte ausführliche Informationen zur Bahn-Historie am Sterbfritzer Bahnhof. Laut Ebenhöch ist die Bahnstrecke von Elm nach Gemünden mit den Bahnhöfen Vollmerz, Sterbfritz und Jossa in den Jahren 1860 bis 1872 gebaut worden. Zuvor gab es schon die Strecke von Hanau nach Bebra mit der Spitzkehre im Bahnhof Elm als bedeutendem Knotenpunkt.

 

Dieser fiel mit der Inbetriebnahme des Distelrasentunnels im Jahr 1914 dann weg. Die Strecke von Elm nach Gemünden war zunächst nur eingleisig gebaut worden, wurde jedoch später wegen zunehmender Bedeutung zweigleisig ausgebaut. "Es ist eine Nord-Süd-Hauptachse. Alles von Hamburg nach München rollt hier durch", erläuterte Ebenhöch.

 

Schon beim Bau der Strecke habe der Sterbfritzer Bahnhof ein Alleinstellungsmerkmal gehabt: Während alle Bahnhöfe zwischen Fulda und Gemünden an den Ortsrändern liegen, liegt jener in Sterbfritz mitten im Ort und sei schon damals relativ großzügig gebaut worden. Sterbfritz sei zudem mit 363 Metern über Normalnull der höchstgelegene Punkt dieser Strecke. Wegen der Steigungen mussten die schweren Güterzüge damals noch eine zusätzliche Lokomotive bekommen. "Im Bahnhof Sterbfritz standen immer Loks unter Dampf", wusste Ebenhöch. Entsprechend seien auch die Bahnanlagen dimensioniert gewesen.

 

"Im Bahnhof Sterbfritz waren früher etwa 50 Bedienstete tätig", so Ebenhöch. Der Bahnhofsbetrieb habe damals zu den größten Arbeitgebern im Ort gehört und zugleich einen großen wirtschaftlichen Aufschwung gebracht.

 

Neben der Personenbeförderung habe der Bahnhof auch als bedeutender Güterumschlags-platz besondere Bedeutung genossen. Es gab eine Ladestraße, wo eine Vielzahl von Gütern aus- und verladen wurden. Als Zulieferer dienten ganz früher mit Pferden bespannte Speditionstransporte. Sogar die Wohnwagen der Firma Tabbert aus Mottgers wurden im Bahnhof Sterbfritz auf Bahnwaggons verladen.

 

Der Referent ging auch auf den Sterbfritzer Tunnel ein, welcher mit über 1000 Metern der längste im Streckenverlauf ist. Ebenso geschildert wurde die Situation, als es noch nicht die Unterführung in der Bahnhofstraße gab und der Straßenverkehr noch über einen Bahnübergang mit wärterbedienter Schranke in Tunnelnähe ging.

 

Ein bedeutendes Bauvorhaben sei zu Beginn der 1960er Jahre die Elektrifizierung der Strecke gewesen. Seit dieser Zeit ist auch ein elektrisches Stellwerk im Bahnhof Sterbfritz im Betrieb, welches noch mit einem Fahrdienstleiter besetzt ist und bei der Begehung auch besichtigt werden konnte.

 

Zum Programm der Veranstaltung zählte auch ein Rundgang durch das Bahnhofsgebäude, welches einst einen Luftschutzkeller hatte. Früher habe es dort immer eine Bahnhofs-gastronomie gegeben. In Sterbfritz gab es auch eine Bahnmeisterei, die für vielfältige Instandhaltungsarbeiten an den Gleisanlagen zuständig war.

 

Früher habe der Bahnhof einen ordentlichen und gepflegten Eindruck gemacht, heute sei dies "leider nicht mehr der Fall", bedauerte Dirk Ebenhöch. Der Sterbfritzer Bahnhof ist Haltestation für die Regionalbahnen zwischen Schlüchtern und Würzburg. Zudem verkehren eine Vielzahl von Güterzügen, beispielsweise von Hamburg oder Bremen nach Nürnberg oder München. Täglich passieren den Angaben zufolge zirka 150 Züge den Sterbfritzer Bahnhof.

 

Text: Fritz Christ

Dorfverein ‚Starwetz lebt!‘ lädt zu ersten Erlebnis-Rundgängen ein

Nach der 1200-Jahrfeier des Sinntaler Ortsteils Sterbfritz im Jahre 2015 fand sich eine Gruppe von an der Heimatgeschichte interessierten Bürgern zusammen, um die Erstellung einer Dorfchronik voranzutreiben. Es wurde zusammengetragen, was an historischen Beiträgen schon vorhanden war, neu in Archiven recherchiert, ältere Mitbürger befragt und alles in einem bis dahin noch nicht da gewesenen Format veröffentlicht, - durch eine fortlaufende Chronik im Internet. 2018 wurde dann auch eine gedruckte Chronik heraus-gebracht; in Form eines Ordners, um die Möglichkeit der Erweiterung gewährleisten zu können. Die erste Erweiterungsausgabe wurde dann Ende 2020 herausgegeben. Auch die im Gesundheitszentrum Lebensbaum abgehaltenen „Geschichtscafés“ dienten der Information der Öffentlichkeit über bereits ermittelte Fakten, aber auch dem Austausch mit den Teilnehmern - „Wer weiß was?“ - und der Diskussion über das bereits Zusammen-getragene.

 

www.sterbfritz-chronik.de

 

Die Chronikgruppe, die mittlerweile im neu gegründeten Dorfverein beheimatet ist, hat sich nun entschlossen, ihre Forschungsergebnisse auch in einer weiteren, unterhalt-samen Form den Bürgern zur Information zu bringen. Flurbegehungen und Dorfrundgänge mit wechselnden Themen sollen neben dem Wissen über die Sterbfritzer Geschichte auch spaßige Anekdoten und dörfliche Besonder-heiten vermitteln.

 

Am Herschbrünnje

Diese Veranstaltungsreihe startete nun am Sonntag, 15. August 2021 um 10.00 Uhr mit einer ersten Flurbegehung unter der Führung von Karl Roth, der diesen Bereich grundlegend recherchiert und erarbeitet hat. In früherer Zeit, als nahezu die gesamte Dorfbevölkerung direkt in der Landwirtschaft beschäftigt, oder zumindest mit dieser eng verbunden war, war eine genaue Ortsbestimmung für die Flurstücke von großer Wichtigkeit. Deshalb gehörten die Flurnamen und deren Lage zum Allgemeinwissen der Dorfbevölkerung. Um dieses Wissen nicht ganz in Vergessenheit geraten zu lassen, werden vom Dorfverein Flurbegehungen angeboten. Lage, Charakteristik und Namensgebung der Flurstücke werden erläutert und Hinweise zur Geschichte gegeben. Um auch den weniger mobilen Mitbürgern eine Teilnahme zu ermöglichen, wurde eine Beförderung angeboten. Auch die Mitfahrt mit Fahrrad war möglich.

 

Die Reihe wurde fortgeführt mit einem „Historischer Dorfrundgang“, der wegen der großen Nachfrage auf zwei Termine (28. August und 25. September) aufgeteilt wurde. Thema war das Leben und Wirken der Familie Schuster in Sterbfritz. Am Beispiel der jüdischen Familie, die bis zur Ausgrenzung in der national-sozialistischen Diktatur geachtete Bürger des Dorfes waren, wurde das jüdische Leben im Dorf wieder sichtbar gemacht. Die Schusters waren eine weit verzweigte Familie im Dorf.

 

Dirk Ebenhöch führte die Gruppen durch das Dorf und erläuterte interessante Details zu den ehemals jüdischen Häusern und deren Bewohnern. Ebenhöch erzählte Geschichten aus der Zeit, als es noch ein dörfliches Miteinander gab, aber auch über Verfolgung und Ausgrenzung. Kurzweiligen Anekdoten und kulinarische Leckerbissen rundeten die Begehung noch ab. 

 

Als vorläufigen Schlusspunkt führte Dirk Ebenhöch am Kirmessamstag, dem 23. Oktober 2021, eine fröhliche Gruppe auf einem 'Historischer Wirtshausrundgang' durch Sterbfritz.

 

In früheren Zeiten war das gastronomische Angebot in Sterbfritz noch weit vielfältiger als heute. So gab es neben einigen Wirtshäusern und der 'Bahnhofs-restauration' auch Gästehäuser, Cafés und kleinere Schankwirtschaften, wo man nach getaner Arbeit noch ein Feierabendbier trank. Der Wirtshausrund-gang rief auch alte, fast vergessene Gasthausstand-orte wieder in Erinnerung. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz.

 

Im Anschluss wurde bei einem gemeinsamen Besuch der SG Sterbfritz am Sportplatz die Kirmes gefeiert.

 

Im Jahr 2022 wurde die Reihe der Sterbfritzer Erlebnis-Rundgänge weitergeführt: Der Dorfverein startete am 4. September mit der zweiten Flurbegehung unter der Führung von Karl Roth. Treffpunkt war am Bahnhofsvorplatz. Von dort ging es mit Traktor und Fahrrad über den Zeller Weg Richtung Stephanskuppe, vorbei an Senseberg, Bärengraben und Langer Berg weiter zum Alten Sportplatz, wo die Tour mit einem gemütlichen Beisammensein endete.

 

 

Auch der Historische Wirtshausrundgang wurde am Kirmes-samstag, 29. Oktober 2022 wiederholt. Vom Feuerwehrhaus ging der Weg durchs Dorf bis zum Sportplatz, wo zum Abschluss die Zeltkirmes besucht wurde.

 

Zum Pressebericht ....

 

 

 

Die Reihe der Sterbfritzer Erlebnis-Rundgänge ging in die dritte Runde: Die dritte Flurbegehung unter der Führung von Karl Roth fand am 09. Juli 2023 statt. Treffpunkt war um 10 Uhr am Bahnhofsvor-platz. Von dort ging es mit Traktor und Fahrrad über den Zeller Weg durchs Alte Buch zur Schleife-mich, über die Höhe zur Ehehelle, mit Blick zum Schlangengraben und über die Walbersbach zurück.

Es war wieder einmal eine sehr informative und gesellige Tour. Im Anschluss lud der Dorfverein zu gekühlten Getränken und Bratwurst am Bahnhof ein.

 

Am Kirmessamstag, dem 28. Oktober 2023 führte Dirk Ebenhöch diesmal auf einem „Historischen Dorfrund-gang“ zu Häusern, die mittlerweile aus dem Ortsbild verschwunden sind. Vom Bahnhof ausgehend führte Weg rund durch das Dorf und endete wieder mit einem Besuch der Zeltkirmes am Sportplatz.

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