In der Weimarer Republik als Kommunalpolitiker weithin bekannt und geachtet, wurde er nach 1933 verfolgt und musste eine lange KZ-Haft erleiden. Nach 1945 war Berthold wieder am Aufbau demokratischer Strukturen auf kommunaler Ebene beteiligt. Nach Sterbfritz kam der in Hintersteinau geborene als Prokurist der Firma Karl Knothe
Max Dessauer wurde 1893 in Sterbfritz geboren. Nach Studienjahren und der Teilnahme am Ersten Weltkrieg, wo er seinen rechten Unterarm verlor, war er in der Wirtschaft tätig. 1936 ging er in die
Emigration nach Frankreich. Bei Kriegsausbruch internierte man ihn im Lager Le Vernet, nach dem Waffenstillstand gelang es ihm, an den Pyrenäen unterzutauchen. Von dort aus sammelte er Kinder
deportierter Eltern, brachte sie an die rettende Schweizer Grenze. Er selbst hat fast alle seine Angehörigen während Hitlers Schreckensherrschaft verloren. Sein Werk ist die Einrichtung der "Domaines
de Limours" südlich von Paris als Wohnheim für überlebende Opfer der NS-Zeit. Max Dessauer wurde zum Ehrenpräsident der von ihm mitbegründeten Emigranten-Organisation "La Solidarité" ernannt und mit
dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Seit 1958 lebte Dessauer wieder in Frankfurt, wo er am 23. Oktober 1962 starb, genau am dem Tag, an dem er zu seinem neunundsechzigsten Geburtstag Ehrenbürger
seines Geburtsortes Sterbfritz hätte werden sollen.
Kurz vor seinem Tod erschien sein Buch “Aus unbeschwerter Zeit”.